Das grundlegende Konzept...

 

Im Fokus meiner künstlerischen Auseinandersetzung steht die Konzentration auf den Arbeitsprozess selbst sowie die parallel dazu verlaufende Reflexion der beobachtbaren Dynamiken, Mechanismen und Gesetzmäßigkeiten dieses Konstruktionsgeschehens.

Die dafür notwendige Herangehensweise changiert also zwischen dem prozessorientierten, assoziativen Aufbau von "Bildrealitäten" auf der einen und der Analyse wesentlicher Konstruktionsbedingungen auf der anderen Seite.

Aus erkenntnistheoretischer Sicht basiert diese Methode auf einem transzendentalphilosophisch-konstruktivistischen Ansatz der es mir ermöglicht, meine künstlerische Auseinandersetzung in ein wissenschaftliches Begriffssystem einzubetten.

(Downloads - Die ästhetische Erfahrung als dialogischer Prozess. )

 

Unter Bezugnahme auf dieses Begriffssystems, gehe ich davon aus, dass ausnahmslos jegliche "Erscheinung", die wir empirisch erfahren können, das Ergebnis eines konstruktiven Aktes unserer Bewusstseinsmechanismen ist. Dieser mehr oder weniger bewusste, jedenfalls aber aktive Prozess der transzendentalen Wirklichkeitskonstruktion, lässt sich grob in die Phasen „Empfindung/Wahrnehmung“, „Erfahrung“ und „Erkenntnis“ einteilen und vollzieht sich – unabhängig von unserer bewussten Intention – analog auf allen Ebenen des menschlichen Erlebens.


Dementsprechend funktioniert auch das „künstlerische Erlebensfeld“ mitsamt der in ihm stattfindenden Konstruktionsprozesse als Analogie bzw. Spiegelung all jener Erlebensfelder bzw. -prozesse, die als „nicht-künstlerisch“ wahrgenommen werden. Der künstlerische Prozess, der sich in einer fortlaufenden Werkgenese ausdrückt, steht dabei exemplarisch für jeden möglichen Erkenntnisprozess, der zum Aufbau einer zusammenhängenden Wirklichkeitserfahrung führt. Dementsprechend kann "das Werk" bzw. "das Bild" als "künstliches" Äquivalent von "Wirklichkeit" verstanden werden. *


In Hinblick auf das angestrebte Erkennen der grundlegenden Bedingungen von Wirklichkeitskonstitution bietet das „künstlerische Feld“ allerdings einen besonders geeigneten Rahmen. Als „künstliche“ – d.h in diesem Zusammenhang: bewusst konstruierte – Wirklichkeitsebene bildet es die Voraussetzung für ebenso „künstliche“ und somit bewusst beobachtbare Konstruktionsprozesse.

 

Die Wahrnehmung bzw. Konstruktion eines Bildzusammenhangs steht dabei stellvertretend für die Wahrnehmung bzw. Konstruktion jeglichen Erfahrungszusammenhangs, da jegliche Bild/Wirklichkeit im Zuge eines transzendentalen Prozesses von Wahrnehmung, Erfahrung und Erkenntnis aufgebaut wird....

 

 

 

 

* Im Folgenden wird daher jegliches Ergebnis von künstlerischen sowie "nicht-künstlerischen" Konstruktionsprozessen als "Bild/Wirklichkeit" bezeichnet. Mit dieser Begriffskombination soll nicht zuletzt auf die grundlegende Verwandtschaft aller Erfahrungsräume und -inhalte verwiesen werden.